Unsere Expertin Romy unterwegs in Südindien

 

Unsere Expertin Romy unterwegs in Südindien

An einem Montagmorgen startet mein Flug von Frankfurt via Bahrein nach Chennai. Ich bin gespannt und voller Vorfreude auf eine Woche, in der ich Südindien einmal quer durchfahren werde. Beginnen werde ich an der Ostküste in Chennai im Bundestaat Tamil Nadu. Dann hangele ich mich über Puducherry, Madurai und Periyar immer weiter gen Westen vor, bis mich schließlich Kochi am Arabischen Meer in Empfang nimmt.

Ankunft am Morgen in Chennai

Früh morgens landet mein Flieger in Chennai. Vorab hatte ich bereits ein E-Visum beantragt. Bei der Einreise kann ich mich schon einmal daran gewöhnen, dass in Indien alles etwas langsamer von statten geht. Wie heißt es so schön...“Andere Länder, andere Sitten“. Die Schalter sind um die frühe Uhrzeit noch nicht besetzt, so dass erst einmal Personal zusammen getrommelt wird. Die Einreise nimmt etwas Zeit in Anspruch, da auch Fingerabdrücke registriert werden – in meinem Fall ist der Beamte schließlich mit allen 10 Fingern durch.

Draußen erwacht langsam der neue Tag. Es ist heiß und schwül. Die Wetter-App zeigt bereits morgens um sechs knapp 30°C und mehr als 90% Luftfeuchtigkeit an. Nach der langen Anreise und dem beginnenden Winter in Deutschland fühlt sich die Luft hier wie eine warme Kuscheldecke an. Das wohlige Gefühl hält vorerst jedoch nur bis zum allseits sehr gut klimatisierten PKW.

Die Fahrt zu meinem Hotel in der Nähe von Mamallapuram dauert ca. eine Stunde -  eine Stunde, in der Indien erwacht. Noch hängen die morgendlichen Wolken des ausklingenden Monsuns schwer in der Luft, aber das Leben ist schon in vollem Gange. Die Menschen sind auf dem Weg zur Arbeit. Die ersten Läden werden aufgemacht und Waren zum Verkauf vorbereitet.

Eines wird mir schon auf dieser ersten Fahrt klar: Auch wenn ich schon viel in Asien herumgekommen bin, Indien ist anders und wird mich immer wieder auf’s Neue überraschen.

Mamallapuram - zwischen Zukunft und Vergangenheit

Nach einer Verschnaufspause im Intercontinental Hotel ist es noch ca. eine halbe Stunde Fahrt bis nach Mamallapuram. Bevor ich mich den zahlreichen archäologischen Funden aus der Pallava-Zeit widme, steht noch ein anderes Highlight auf meinem Programm. Es ist ja bekannt, dass die Inder Kino- und Filmverrückt sind. Kürzlich hat in Mamallapuram also ein sage und schreibe 7D-Kino eröffnet, das mir stolz präsentiert wird. Wir halten also mitten in einem typischen Wohngebiet, in dem man alles, aber kein Kino erwartet. In einem unscheinbaren Hinterhof befindet sich also dieses Kino, das wirklich alle Sinne anspricht. Man weicht echt aussehenden fliegenden Drachen aus, Wind bläst einem ins Gesicht, der Regen peitscht (und ja man wird auch mehr oder weniger nass), die Blumen duften und der Sitz wackelt nur so hin und her wie in einer kleinen Achterbahn. Man erhält aber auch einen filmischen Überblick über die Geschichte von Mamallapuram. Letztendlich ein Gimmick, aber auch das ist Indien und komplettiert meine Eindrücke dieses facettenreichen Landes.

Geschichtsträchtiges Mamallapuram

Nun widme ich mich aber der historischen Seite der Region: Einst war Mamallapuram der wichtigste Hafen des Pallava-Reiches, das im 6. Jahrhundert n. Chr. zur stärksten Macht Tamil Nadus aufstieg. Bis zu deren Niedergang im 8. Jahrhundert florierte die Region durch den Seehandel mit Südostasien. Während dieser Zeit wurde auch der südindische Tempelbaustiel entwickelt. Die Sehenswürdigkeiten Mamallapurams gehören zu den ältesten erhaltenen Bauwerken Südindiens.

Den Anfang macht eine hinduistische Tempelgruppe, die auf den geheimnisvollen Namen „Die fünf Rathas“ hört. Jedes der 5 Monumente wurde Mitte des 7. Jahrhunderts aus einem großen Felsen gehauen. Alle weisen jedoch unterschiedliche Stilelemente auf.

Ganz in der Nähe befindet sich das fantastisch erhaltene Felsrelief „Arjuna’s Buße“. Es ist 12 Meter hoch und 33 Meter breit und entstand ebenfalls im 7. Jahrhundert. Bis heute sind die feinen Darstellungen wunderbar zu erkennen, fast als wären sie erst gestern in dem Fels gemeißelt worden. Das Relief zeigt die Herabkunft der Ganga auf die Erde, wobei der Ganges durch den Felspalt im Relief symbolisiert wird.

Besichtigung weiterer Tempelanlagen

Willkommener „Spielplatz“, besonders für Schulklassen auf Ausflug, ist der so genannte „Butterball Krishnas“ – eine riesige, auf einem Felsrücken liegende Felskugel, die den Eindruck erweckt, jeden Moment herunterrollen zu können. Tatsächlich schlittern aber nur die Kinder auf dem mittlerweile blank polierten Felsabhang kichernd und jauchzend in ihrer bunten Kleidung hinunter.

Auffällig ist, dass die Tempelstätten Besucher aus aller Welt anziehen, aber nicht nur, um diese zu besichtigen, sondern es wird inmitten der Bauten gelebt, gepicknickt, geklettert, Erinnerungsfotos geschossen und teilweise auch gespielt. So rückt denn auch das ganze Geschehen Drumherum schnell in Vordergrund und ich habe Mühe, meine Kamera noch auf die Bauten zu richten. Meist sind die Frauen in ihren bunten Saris und die neugierigen Blicke von Groß in meinem Fokus. Ein kurzes Wort, Hände schütteln, ein Lächeln und das Erinnerungsfoto ist im Kasten.

Nach einem letzten Stopp am Küstentempel geht es zur Teatime in das Vivanta by Taj Fisherman’s Cove. Bei köstlichen Häppchen, Tee und Kaffee lasse ich diesen ersten eindrucksvollen Tag entspannt ausklingen, während mir die frische Meeresbrise um die Nase weht. Für die Übernachtung sind hier besonders die Cottages direkt am Meer zu empfehlen. Mit eigener kleiner Grünfläche sind sie der ideale  Platz, um in tropischer Atmosphäre auszuspannen.

Die Vielfalt der Stadt Puducherry

Am nächsten Tag führt mich die Fahrt weiter nach Puducherry. Unterwegs kommen wir an einer Saline vorbei, in der aus Meerwasser Salz gewonnen wird. Bis zum Horizont schimmert das Weiß des Salzes und säckeweise wird es von den hart arbeitenden Männern und Frauen abtransportiert.

Puducherry war einst französische Kolonie weshalb das Stadtbild sehr europäisch geprägt ist. Besonders schön ist die charmante Altstadt mit ihren kleinen, ruhigen, schattigen, baumbestanden Gassen, an die sich französische Kolonialhäuser schmiegen. Obwohl die meisten von ihnen schon recht verblichen sind, zeugen sie doch noch heute von dem einstigen Glanz.

Allgegenwärtig sind auch die Gebäude des Aurobindo-Ashrams. Man erkennt sie an dem grauen Anstrich. Der bengalische Philosoph und Mystiker Aurobindo Ghose (Sri Aurobindo) errichtete hier ein Meditationszentrum für spirituelle Interessen. Darüberhinaus ist der Ashram mittlerweile zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden, dem auch Schulen, Krankenhäuser und zahlreiche Immobilien angehören. Hier im Ashram wird auch verschiedenstes Kunsthandwerk hergestellt; unter anderem handgeschöpftes Papier und marmorierte Platten – leider nach wie vor unter sehr simplen Arbeitsbedingungen. Eigentlich ist heute schon Feierabend, aber die Arbeiter sind so nett, mir trotzdem noch die Arbeitsschritte zu zeigen.

Puducherry zu Fuß und per Rikscha erkunden

Vor einem kleinen Tempel segnet Laxmi der Tempelelefant gegen eine kleine Spende die Besucher, indem sie mit ihrem Rüssel vorsichtig die Köpfe berührt.

Nach einem köstlichen, typisch indischen Mittagessen genieße ich eine Tasse guten Kaffees – in Südindien wird übrigens fast mehr Kaffee als Tee getrunken – und bekomme eine Vorführung im Malen von Salzmandalas. Diese Mandalas werden traditionell von den Frauen vor den Häusern gezeichnet, um das Heim zu beschützen. Das harmonische Muster entsteht so flink in perfekter Präzision vor meinen Augen aber es ist keinesfalls so einfach zu malen, wie es aussieht.

Am Nachmittag lasse ich mich per Rikscha durch das französische Viertel kutschieren. Mein Fahrer zeigt mir begeistert alle auch nur ansatzweise relevanten Gebäude. Unser Ziel ist die Uferpromenade. Wie überall auf der Welt hat das Meer eine magische Anziehungskraft. Und so herrscht auch hier reges Treiben am späten Nachmittag. Familien und Freunde sitzen zusammen, schauen auf’s Meer und gehen spazieren.

Besuch der heiligen Stätten in Chidambaran

Unterwegs mache ich jedoch noch Halt in Chidambaran. Chidambaram ist vor allem wegen dem Nataraja Tempel bekannt, der zu den heiligsten Orten des Hinduismus zählt. Hier wird Shiva in seiner Erscheinungsform als Nataraja, dem Gott des Tanzes, verehrt, wie er seinen kosmischen Tanz aufgeführt. Dieser bedeutungsvolle kosmische Tanz symbolisiert im Hinduismus den ständigen Zyklus von Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Die Atmosphäre in den riesigen steinernen Tempelhallen, gesäumt von Säulen ist andächtig und magisch. Weiß gekleidete Priester führen Zeremonien durch und rezitieren Mantras; Gesänge und das Klingen von Glöckchen hallen durch die Luft. Ein Baby bekommt mitten im Tempel unter einer feierlichen Zeremonie Ohrlöcher gestochen. Die Verwandten verteilen als Gabe an Umstehende getrocknete Linsen. Ich kann gar nicht so schnell schauen, wie auch mir welche in die Hand gedrückt werden. Wie selbstverständlich gehören alle Umstehenden dazu, egal ob Einheimische, Gläubige oder Touristen.

Fahrt nach Thanjavur, Hauptstadt des einstigen Chola-Reiches

Auf der Weiterfahrt besuche ich eine Weberei für Seidensaris. Die Bewohner der umliegenden Straßen widmen sich ganz der Sari-Weberei. Die leuchtend bunten, frisch gefärbten Fäden sind zum trocknen über die komplette Länge der Straße gespannt.

In der Dämmerung erreiche ich schließlich Thanjavur, einstiege Hauptstadt des Chola-Reiches (9.-13. Jhd.). Das absolute Highlight ist der prächtige Brihadisvara Tempel (UNESCO Weltkulturerbe), der diese bedeutende Ära eindrucksvoll repräsentiert. Er gehört zu den drei großen Tempeln der Chola Dynastie. Die Anlage ist aus Granit erbaut und wird von einem über 60 Meter hohen Tempelturm gekrönt. Die stimmungsvolle Atmosphäre im Mondschein der Abenddämmerung zieht mich sofort in den Bann. Ich könnte stundenlang hier verweilen und einfach nur das Geschehen beobachten. Kaum hat man das Tempelareal verlassen, taucht man wieder in den unaufhörlich lauten indischen Alltag ein.

Privataufführung des klassischen Sridevi-Tanzes

Anschließend wartet noch ein weiteres Highlight auf mich. Sridevi – eine junge, grazile Dame, demonstriert in einer privaten Aufführung den südindischen klassischen Tanz. Jedes kleine Detail dieses anmutigen Tanzes ist mit Bedeutung aufgeladen. Jedes Gefühl, jede Tätigkeit, jedes Geschehen kann ohne Sprache, alleine durch Gestik und Mimik dargestellt werden. Was so leicht aussieht bedarf jahrelanger Übung. Sridevi hat ihr Können schon in jungem Alter derart perfektioniert, dass sie bereits an der „Namaargam Dance Academy“ in Chennai unterrichtet. Parallel zu ihrem Tanz erklärt Sridevi die jeweilige Bedeutung, so dass sie auch für Außenstehende verständlich wird.

Madurai, die bunte Stadt

Gerne würde ich noch länger bleiben und einfach nur die Wohlfühlatmosphäre, das köstliche, gesunde Essen und die wohltuenden Spa-Anwendungen genießen. Doch meine Reise führt mich schon am nächsten Tag immer weiter gen Westen. Der Weg ist gesäumt von Cashew-Plantagen soweit das Auge reicht. Die Kerne werden direkt am Straßenrand in großen Kesseln geröstet und zum Verkauf angeboten. Und in einer kleinen Werkstatt entstehen aus Beton und Farbe wie von Zauberhand hochglänzende Bodenfliesen, teils sogar für Kunden aus Deutschland.

Kurz vor Madurai besuche ich den Blumenmarkt. Bergweise exotische Blüten ringen um die Gunst der Käufer. In riesigen Mengen werden sie zu Gestecken und Girlanden gebunden, die schließlich an den Tempeln als Opfergaben verkauft werden.

Die Highlights von Madurai erkunden

So zum Beispiel auch am Meenakshi-Tempel, einem der größten und wichtigsten Tempel Südindiens und Hauptsehendwürdigkeit von Madurai. Auch hier könnte man wieder mehrere Stunden verbringen. Die Anlage umfasst ein Areal von 6 Hektar inklusive zwölf riesigen, reich verzierten Tempeltürmen, unzähligen Säulen und einem Tempelteich. Die Eindrücke sind überwältigend. Von morgens bis abends herrscht hier Betrieb. In Scharen pilgern die Gläubigen hierher. Es heißt, dass täglich 10.000 – 20.000 Menschen den Tempel besuchen. Im Inneren ist es schummrig und der betörend schwere Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft. Innerhalb der Tempelanlage befindet sich sogar ein Basar, auf dem Devotionalien aber auch Souvenirs, Bindis, Schmuck und allerlei Krimskrams verkauft werden. Kurz vor Schließung des Tempels kann man hier die Aarti-Zeremonie miterleben. Allabendlich wird die Figur der Gottheit Shiva in einer feierlichen Prozession für die Nacht zum Schrein seiner Frau Meenakshi gebracht.

In Madurai selbst tobt das südindische Leben. Unzählige Mofas, motorisierte und nicht motorisierte Rikschas, Fahrräder, Autos, Ziegen und heilige Kühe bahnen sich mehr oder weniger emsig ihren Weg durch die Stadt. Ich bummle noch etwas durch die Straßen und Geschäfte, sofern man von bummeln sprechen kann, werden doch alle Sinne gleichzeitig gefordert, um nirgends anzuecken.

Unterwegs im Bundesstaat Kerala

Kerala gilt als der reichste Bundeststaat Indiens, was sich unübersehbar bemerkbar macht. Es wird bergiger. Das Auto schlängelt sich die Serpentinen hinauf nach Periyar.

Periyar wirkt recht verschlafen und gemütlich. Die Luft ist merklich kühler und erfrischender - nach Tagen im indischen Großstadtgewusel eine willkommene Abwechslung. Auf den umliegenden Plantagen werden allerlei indische Gewürze, Kaffee und Kakao angebaut. In Abraham’s Spice Garden tauche ich ein in die Welt der Aromen. Auf dschungeligen Pfaden geht es vorbei an Muskat, Pfeffer, Basilikum, riesigen Limonen, Chilis, Kakao und Kaffee. Am Ende bin ich ganz betört vom Probeschnuppern. Wer möchte, kann sich in den umliegenden Geschäften aus erster Hand mit frischen Gewürzen für zu Hause eindecken.

Nun neigt sich meine Südindienreise schon fast dem Ende zu. Die letzte Etappe führt mich schließlich an die Westküste, nach Kochi. Bis dahin sind es allerdings noch etwa 6 Stunden Fahrt. Als Snack für unterwegs kaufe ich schnell noch eine Tüte Bananenchips. Dafür werden Bananen in dünne Scheiben gehobelt und frittiert. Dann geht es durch Teeplantagen die Serpentinen wieder hinunter. Normalerweise habe ich keinen empfindlichen Magen, aber mir wird es mit der Zeit doch leicht übel. Meine Reiseleiterin hat das perfekte Gegenmittel parat. Wir halten an einem kleinen Restaurant für einen Schwarztee mit Ingwer. Ingwer soll ja auch gut bei Seekrankheit helfen. Der Tee zeigt auch schon kurze Zeit später Wirkung, so dass ich den Rest der Fahrt wieder genießen kann. Es wäre auch zu schade, das Panorama der endlosen Teefelder gespickt von Bäumen mit fuchsiaroten Blüten unbeachtet an sich vorbei ziehen zu lassen. Ich erfahre, dass eine Teepflanze maximal 80 Jahre alt wird, aber erst mit einem Alter von 5 Jahren das erste Mal geerntet werden kann, dann aber alle 2-3 Wochen.

Wie immer gibt es Überraschungen. Diesmal staune ich nicht schlecht, als ein Elefant quasi an mir vorbei fliegt. Als ich genauer hinschaue sehe ich, dass er auf einem Anhänger steht und mit dem Auto transportiert wird. Er macht zumindest den Eindruck als würde es ihm nichts ausmachen.

Gegen Mittag kommen wir in Kochi an, wo ich mir nochmals eine Prise Meeresluft um die Nase wehen lasse und fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte genieße. Kochi gefällt mir besonders gut. Die Stadt wirkt sehr entspannt. Die Straßen werden gesäumt von kleinen Läden und ausladenden, schattenspendenden Baumkronen. Hier spaziere ich tatsächlich im Sinne von bummeln die Uferpromenade entlang. Auf der Meerseite wird sie von den typisch chinesischen Fischernetzen gesäumt, die an Holzgerüsten befestigt sind. Besonders schön ist das Panorama zu Sonnenuntergang. Auf der anderen Seite bieten kleine Marktstände frischen Fisch, Obst, Gemüse, Eis und kleine Souvenirs an. Ich besuche auch die St. Francis Kirche, in der einst der Seefahrer Vasco da Gama beigesetzt wurde.

Am Abend lasse ich es mir nicht entgehen, eine Kathakali Tanzaufführung anzusehen. Die Schauspieler sind ausschließlich Männer, die auch die weiblichen Rollen übernehmen. Ähnlich der berühmten Peking-Oper tragen die Darsteller ausladende Kostüme und sehr farbenfrohes, maskengleiches Make-Up. Den Darstellern kann vor der eigentlichen Tanzaufführung sogar beim Schminken über die Schulter gesehen werden. Die eigentliche Aufführung ist überraschend exzentrisch bis humorvoll, wobei die pantomimischen Hand- und Augenbewegungen ähnlich des klassischen indischen Tanzes essentiell für das Verständnis sind. Für Touristen ist eine Kurzversion mit begleitenden Erklärungen am interessantesten.

Stopover in Bahrein

Nach einer eindrucksvollen Woche heißt es nun leider Abschied von Indien zu nehmen. Von Kochi aus fliege ich zurück nach Frankfurt. Nicht aber, ohne bei der Gelegenheit noch einen Stop-Over in Bahrein einzulegen.

Nach knapp 5 Stunden Flug finde ich mich in einem komplett anderen Kulturkreis wieder. Die indische Schwüle weicht einer trockenen Hitze von rund 40°C, statt grün sind beige und blau nun die dominierenden Farben. Das Königreich Bahrein verteilt sich auf 33 Inseln im arabischen Golf. Im Osten grenzt es an Saudi Arabien und im Osten an Katar. Von der Fläche her ist es etwas kleiner als das Hamburger Stadtgebiet. Die Hauptstadt hört auf den klangvollen Namen Manama, deren Skyline wie in den Arabischen Emiraten von modernen und architektonisch interessanten Hochhäusern dominiert wird. Insgesamt ist Bahrein aber um einiges natürlicher und unaufgeregter als die schillernden Emirate. Bei einer Stadtrundfahrt sehe ich den Souk. In den Basarstraßen der Stadt werden orientalische Gewürze, Gold und Stoffe neben allerlei Alltagsgegenständen feil geboten. Zur Mittagszeit geht es hier äußerst bedächtig zu. Außerdem besuche ich die örtliche Al-Fatih-Moschee und das Fort von Bahrein, eine bedeutende archäologische Ausgrabungsstätte. Nicht erwartet hatte ich, dass sich inmitten des Stadtgebietes auf mehreren Quadratkilometern tausende Hügelgräber erstrecken. Es sollen bis zu 170.000 sein. Nach einem opulenten arabischen Abendessen geht es noch in der Nacht zurück nach Frankfurt.

Mein Fazit: Südindien ist vielfältig, herzlich und immer wieder überraschend. Die Hotels sind noch nicht so opulent und luxuriös wie im Norden, überzeugen dafür mit Flair, Lokalkolorit und Gastfreundschaft. Einige Eindrücke kann man nicht in Worte fassen, sondern muss sie selbst erleben. Ich werde mit Sicherheit wiederkommen, denn es gibt noch so viel zu entdecken.

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